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Die Augen vor UV-Strahlung und Chlorwasser schützen

Unser Auge reagiert empfindlich auf verschiedene Reize, wie zum Beispiel das Sonnenlicht. Es schützt sich selbst vor allzu viel davon, indem sich die Pupille verengt und weniger Licht in das Augeninnere lässt. Ist das Licht zu stark, empfinden wir uns geblendet. Gerade im Sommer ist die UV-Strahlung sehr intensiv und da sind Sonnenbrillen als Schutz ein Muss. Aber auch Chlorwasser, Wind, Sand und Klimaanlagen können unsere Augen reizen.

Brennen, Jucken, Trockenheit und Rötung der Augen – das sind Symptome mit denen Augen- und Hausärzte im Sommer häufig konfrontiert sind. Hornhaut und Netzhaut müssen vor UV-Sonnenlicht ausreichend geschützt werden. Hier Infos und Tipps, um mit gesunden Augen durch die heiße Jahreszeit zu kommen.

Sonnenbrille 

Getönte Gläser allein bieten keinen Schutz und sind sogar gefährlich. Bei intensiver Sonneneinstrahlung blinzeln wir und die Pupillen verengen sich zum Selbstschutz. Aufgrund der Verdunkelung durch getönte Gläser erweitern sich jedoch die Pupillen und mehr Sonnenlicht erreicht die Netzhaut, wo es Schaden anrichten kann. Beim Kauf der Brille auf mindestens 70% Tönung, das CE-Prüfsiegel, den Vermerk „UV 400“ und dass kein Sonnenlicht von der Seite eindringen kann, achten. Die Brillen schützen auch vor Staub, Pollen und Schmutz, etwa Sand am Strand. 

Rund 80 % der UV-Belastung bekommen wir als Kinder ab. Die Belastung steigert sich kumulativ und führt in späteren Jahren zu Problemen. Sobald Kinder draußen herumlaufen und spielen, sollen sie etwa ab drei, vier Jahren auch Sonnenbrillen tragen, weil ihre Augen empfindlicher und lichtdurchlässiger sind als die Augen der Erwachsenen. 

Sonnenbrand am Auge

Durch die Pupille fällt das Licht auf die Netzhaut. Durch jahrzehntelange UV-Belastung kann es zu einer Störung der Netzhautpigmentzellen und zur Förderung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kommen. 

Bei plötzlicher intensiver Strahlung kann auch die Hornhaut – genauso wie die Haut – einen Sonnenbrand bekommen. Besonders gefährlich ist das etwa am Strand, wo das Sonnenlicht durch Wasser und Sand reflektiert wird. Menschen mit hellen Augen sowie Kinder sind besonders gefährdet. Rötungen, Juckreiz, Schmerzen und starker Tränenfluss können die Folge ungeschützter Augen sein.  Ähnlich verhält es sich mit der so genannten Schneeblindheit, einer schmerzhaften Reizung der Hornhaut und der Bindehaut aufgrund zu intensiver UV-Strahlung im Gebirge. Der Sonnenbrand am Auge macht sich einige Stunden nach der Sonnenexposition bemerkbar. Abhilfe schaffen abschwellende Augentropfen, die man rezeptfrei in der Apotheke erhält. 
Wichtig: Die gereizten Augen nicht reiben. Wenn Schmerzen oder Rötung zu stark werden oder bei eitrigen Absonderungen, einen Augenarzt konsultieren. 

Reizendes Wasser – eitrige Bindehautentzündung

Zusammen mit Sonnencreme und Harnstoff der Badegäste (Schweiß, Urin) ergibt das Chlorwasser im Freibad einen Cocktail, der die Augen reizen kann. 
Meist beruhigen sich gerötete und brennende Augen von selbst wieder. Zum Schutz Schwimmbrillen tragen!

Kommt es zu einer Infektion durch bestimmte Bakterien (z. B. Chlamydien), die sich im Wasser befinden, spricht man von einer sogenannten Schwimmbadkonjunktivitis. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Entzündung der Bindehaut, mit Rötung und/oder eitrigem Ausfluss. Diese Beschwerden müssen in vielen Fällen mit antibiotischen Augentropfen therapiert werden.
Das Salzwasser des Meeres stellt für die Augen kaum ein Problem dar, da auch die Tränenflüssigkeit salzhaltig ist. Sollte es nach intensivem Baden/Tauchen im Meer zu Rötungen kommen, die Augen mit Süßwasser ausspülen.

Tipps gegen Bindehautentzündung:

  • Auge nicht reiben, ansonsten kann sich die Entzündung auf das zweite Auge ausbreiten. 
  • Einwegtaschentücher zum Trocknen der Augen verwenden, um eine Infektion des anderen Auges und anderer Menschen zu verhindern.
  • Bei Eiter und Schorf, das Auge am besten mit abgekochtem Wasser spülen – nicht mit Kamillentee, weil er reizen kann.

Klimaanlage, Flugzeug & Co – Trockene Augen

Es gibt verschiedene Ursachen für das Sicca-Syndrom (trockenes Auge) im Sommer wie etwa Ozon, Hitze, Staub, Klimaanlagen in Räumen, im Flugzeug, im Auto, Fahrtwind beim Cabriofahren etc.

Tipps gegen trockene Augen

  • Beim Fliegen: Besonders Senioren und Menschen mit empfindlichen Augen sollten Tränenersatzmittel im Handgepäck haben. Die wichtige Benetzung der Augen durch den Tränenfilm ist im klimatisierten Umfeld verringert. Bei Rötung oder Fremdkörpergefühl oder bei empfindlichen Augen zur Vorsorge, Tränenersatzmittel eintropfen, das die empfindliche Augenoberfläche schützt, einen Gleitfilm bildet und so den vorhandenen Tränenfilm stabilisiert.Allergiker und Träger weicher Kontaktlinsen sollten Präparate ohne Konservierungsmittel bevorzugen. 
  • In klimatisierten Büros vermehrt Blinzeln, viel Flüssigkeit zuführen und beim Telefonieren öfter die Augen schließen, um sie feucht zu halten. 
  • Beim Autofahren schützen Sonnenbrillen gegen den Luftzug. Gebläsedüsen nicht auf das Gesicht richten. 

Reiseapotheke 

Wer einen Badeurlaub oder Aufenthalt im Gebirge plant, sollte neben optimalen Sonnenbrillen als Erste Hilfe für Augenprobleme abschwellende Augentropfen und Tränenersatzmittel einpacken. Vorsicht: Die Tropfen dürfen nach dem Öffnen oftmals nur einige Wochen lang verwendet werden. 
Bei Augenverletzungen, Bindehautentzündungen mit eitrigen Absonderungen, starken Schmerzen, wenn man plötzlich Lichtblitze oder eine Art Rußregen vor den Augen sieht (Gefahr der Netzhautablösung) den Hausarzt oder einen Augenarzt aufsuchen!

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