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Osteoporose keine Chance lassen – Tipps für ein knochengesundes Leben

Die Osteoporose-Vorbeugung ist eine lebenslange Aufgabe. Der Lebensstil hat großen Einfluss auf die Knochengesundheit im Alter. Ab 30 geht es mit der Knochendichte und ab 40 auch mit der Muskelmasse langsam bergab. Regelmäßige Bewegung, kalziumreiche Kost und achtsamer Umgang mit bestimmten Medikamenten kann diesen Prozess verlangsamen. Ab 50 leidet etwa jede dritte Frau und jeder achte Mann an Knochenschwund. Man spricht von rund 800.000 betroffenen Österreicherinnen und Österreichern.

Osteoporose verursacht großes persönliches Leid und hohe Kosten im Gesundheitssystem. Bleibt Knochenschwund unbehandelt, steigt die Gefahr von Knochenbrüchen bei Stürzen, die Immobilität, Pflegebedürftigkeit und soziale Isolation nach sich ziehen können. 

Ab 70 sind Frauen und Männer annähernd gleich von Osteoporose betroffen. Sie ist definiert als über das altersgemäße Maß hinausgehender Abbau der KnochendichteAls Risikofaktoren gelten:

  • Genetische Komponente
  • Rauchen
  • Alkoholmissbrauch
  • Bewegungsmangel
  • Hormonelle Veränderung im Wechsel
  • Langzeiteinnahme von bestimmten Medikamenten
  • Essstörungen wie Magersucht und Bulimie bzw. Mangelernährung

Prostatakrebs, entzündliche Darmerkrankungen, Diabetes, Alkoholkrankheit und Magersucht können die Osteoporosegefahr erhöhen. 

Unterdiagnostizierte und untertherapierte Erkrankung

Nur 20% der Osteoporose-Erkrankten sind richtig diagnostiziert und davon etwa die Hälfte adäquat behandelt. Die Therapietreue vieler Patienten lässt zu wünschen übrig, viele brechen die Therapie eigenverantwortlich ab. Daher ist den Hausärzten/Hausärztinnen die Aufklärung und Information über den Sinn und die Fortführung der Therapie sehr wichtig. Sie raten jeder Frau während des Wechsels ihre Knochendichte mittels Osteodensitometrie bestimmen zu lassen, um einen Ausgangswert für spätere Untersuchungen zu haben.

Medikamente, die den Knochenstoffwechsel beeinflussen

Bestimmte Medikamente, die dauerhaft eingenommen werden, können den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen. So soll zum Beispiel ein Magenschutz nicht prophylaktisch zu jedem Medikament, sondern nur auf ärztlichen Rat eingenommen werden, denn er hemmt die Aufnahme von Calzium. Auch eine länger andauernde Hochdosistherapie mit Cortison ist ein Risikofaktor. Daher sollte vor Beginn der Therapie die Knochendichte gemessen werden und je nach Befund eventuell gleichzeitig zur Cortisonbehandlung eine Osteoporosetherapie eingeleitet werden.

Menschen, die das Blutgerinnungsmittel Marcoumar auf Dauer einnehmen oder solche, die eine Chemotherapie erhalten, sollten ebenfalls regelmäßig ihre Knochendichte kontrollieren lassen.  

Gut zu wissen ist, dass unser Skelettsystem, sprich der Knochenstoffwechsel,  positiv beeinflussbar ist und eine Reparaturfunktion hat. 

Fit mach mit – Den Knochenstoffwechsel gesund erhalten

Keiner muss mit Zunahme des Alters osteoporotische Knochen bekommen. Jeder kann durch seinen Lebensstil viel zur Knochengesundheit beitragen. 

Ernährung mit Kalzium, Vitamin D und regelmäßige Bewegung sind Schutzfaktoren. Weitere Vorsorgetipps:

  • Alkohol- und Tabakkonsum vermeiden
  • Ausreichender Aufenthalt im Freien
  • Regelmäßige Bewegung mit kräftigenden Übungen und Ausdauersport:

Man soll die Muskeln kräftigen, Koordination und Gleichgewicht verbessern und somit Stürzen vorbeugen. Laufen, Wandern, Walken, Langlaufen, Radfahren, aber auch Tanzen werden empfohlen.

  • Kalziumreiche Ernährung: Kalziumreiche Nahrung soll auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt werden. Kalziumreich sind Milch und Milchprodukte, Gemüse, kalziumreiches Mineralwasser, Brombeeren, Himbeeren, Kiwis, Johannisbeeren, Trockenobst, Brokkoli, Sellerie, Kohl, Lauch etc. Ein Glas Milch oder Buttermilch plus ein Becher Joghurt und drei Blatt Käse decken zum Beispiel den täglichen Kalziumbedarf ab. 

Vitamin D ist für die Aufnahme des Kalziums aus dem Darm und dessen Einbau in den Knochen wichtig. Der Körper stellt das Vitamin zum größten Anteil mithilfe von Sonneneinstrahlung in der Haut selbst her, aber auch eine ausreichende Zufuhr, vor allem durch den wöchentlichen Verzehr von fettem Fisch wie Hering, Lachs, Makrele oder Thunfisch ist empfohlen. Auch Leber, Eidotter und Margarine sind Vitamin D-Träger. Menschen, die kaum an die frische Luft kommen sollen Vitamin D-Präparate einnehmen. Jeder kann den Vitamin-D-Spiegel im Blut messen lassen. Oftmals ist auch eine Substitution über die Wintermonate angezeigt.

Therapieoptionen 

Eine bereits vorhandene Osteoporose ist nicht heilbar. Nach einem osteoporotisch bedingten Knochenbruch (Wirbelkörper, Hüfte, Schenkelhals, Unterarm etc.) geht es vor allem darum, weitere Frakturen zu verhindern. Der weitere Knochenabbau soll gebremst und der Knochenaufbau erhöht werden. Dazu ist eine medikamentöse Therapie erforderlich. Begleitend sind ein maßgeschneidertes Bewegungsprogramm und Sturzprophylaxe notwendig.

 

Foto: freepik

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