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Rüstig statt rostig – Bürger*innen helfen Mitbürger*innen mobil zu bleiben

Mobilität im Alter ist wesentlich für Selbständigkeit und Lebensqualität. Laut Studien gilt jeder Zehnte über 65 als gebrechlich. „Rüstig statt rostig“, ist ein partizipatives Pilotprojekt des Gesundheitsdienstleisters PROGES in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Haslach und den Gemeinden Haslach, Lichtenau, St. Oswald und St. Stefan-Afiesl. Speziell geschulte Einwohner*innen helfen als Gesundheitspartner*innen weniger mobilen älteren Menschen durch gemeinsames Üben, ihre Mobilität zu verbessern und zu erhalten.  Ziel ist es, Gebrechlichkeit und Sturzgefahr zu minimieren, sodass die Senioren so lange als möglich in ihren vier Wänden leben können.  Ein niederschwelliges Angebot, das kommunale Gesundheitsförderung und Primärversorgung verknüpft. Alle, die teilnehmen oder helfen wollen, können sich ab sofort melden. Die Schulung der Ehrenamtlichen startet im Herbst. 

„Rüstig statt rostig“ ist ein weiteres Projekt als Ergänzung zum bereits seit 2 Jahren bestehenden Vorzeigemodell GES.UND, mit dem die Region schon seit 2019 neue Wege der integrierten regionalen Versorgung geht. Ziel ist das Engagement und die Leistungen von „Hausarztmedizin plus“ mit den vorhandenen Ressourcen der Bürger*innen und bestehenden sozialen Strukturen zu verknüpfen, um gesundheitsfördernde Initiativen und soziale Netzwerke zu fördern. 

„Schwerpunkte von GES.UND-Aktivitäten sind Bewegung, Kreativität, Hilfen im Alltag sowie soziales Miteinander & Gesundheitskompetenz. Neben Initiativen wie etwa der Nordic Walking Gruppe, Haslach wird bunt, lokaler Nachbarschaftshilfe, Frauengesundheitscafé, Erinnerungscafé, gemeinsamer Mittagstisch, Herz-Café erweitert ‚Rüstig statt rostig‘ dieses Programm für ein gesundes und förderliches Miteinander in der Gemeinde“, sagt Dr. Erwin Rebhandl, Allgemeinmediziner im Gesundheitszentrum. Anlaufstelle für Koordination und Umsetzung der Projekte ist Mag. Julia Commenda im Gesundheitsbüro von PROGES in Haslach. „Wir freuen uns, dass nach anfänglicher Hemmschwelle, die Bürger*innen diese Programme gut und gerne annehmen. Immer wieder kommen auch neue Ideen aus der Bevölkerung“, freut sich Projektkoordinatorin Julia Commenda.

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Foto: PROGES

Innovationen aus dem oberen Mühlviertel

„Die vier Gemeinden Haslach, Lichtenau, St. Oswald und St. Stefan-Afiesl sind mit innovativen Projekten zum Zentrum der Gesundheitsentwicklung nicht nur für die Region des oberen Mühlviertels geworden“, sagte Albert Mahringer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in OÖ im Juli bei der Präsentation von „Rüstig statt rostig“, das vomBundesministerium für Gesundheit, Gesundes Österreich GmbH, Fonds Gesundes Österreich, ÖGK und Land OÖ gefördert wird. Corona hat die soziale, körperliche und seelische Befindlichkeit von vielen Menschen zusätzlich verschlechtert. „Dass ältere, nicht mehr so mobile Menschen in den Fokus aktiver Begleitung rücken, ist wichtig und unterstützen wir von ärztlicher Seite sehr. Denn jeder ältere Mensch wünscht sich, solange als möglich seinen Alltag alleine oder mit mobiler Hilfe bewerkstelligen zu können. Solche Angebote helfen, nachhaltig die Gesundheitskompetenz zu steigern und bringen der Bevölkerung insgesamt dauerhaft mehr Wohlbefinden und auch bessere Behandlungserfolge“, sagt Dr. Rebhandl. 

Interessierte, bitte melden 

„Wir sprechen Patienten, die für ‚Rüstig statt rostig‘ in Frage kommen im Gesundheitszentrum persönlich an. Aber jeder ab 60 Jahren, der Interesse hat und aus Haslach, Lichtenau, St. Oswald und St. Stefan-Afiesl kommt, kann sich auch im Gesundheitsbüro melden und informieren. Das gilt natürlich auch für die ehrenamtlichen Gesundheitspartner*innen“, sagt Dr. Rebhandl.  Gesundheitspartner*in kann jede Bürgerin und jeder Bürger werden, vornehmlich wendet man sich an Personen ab 50, die sich gerne bewegen, gesundheitsbewusst und einfühlsam sind und die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Ab Oktober werden die Ehrenamtlichen in vier Workshops zu je drei Stunden zu Themen wie Bewegung, Ernährung, psychosoziale Faktoren des Älterwerdens, Kommunikation und Sturzprophylaxe von Therapeut*innen des Gesundheitszentrums geschult. 

Ältere helfen Älteren – Neun Monate miteinander üben

50 Gesundheitspartner*innen sollen 50 ältere Bürger*innen neun Monate lang begleiten. In den ersten 3 Monaten werden sie die Senioren zweimal wöchentlich je 60 Minuten besuchen und mit ihnen Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen durchführen, danach kommen sie einmal pro Woche zum gemeinsamen Bewegen vorbei. 

„Das Übungsprogramm wird individuell an die Bedürfnisse der Senior*innen angepasst. Zu diesem Zweck ist beim Erstbesuch eine Physiotherapeutin von ‚Hausarztmedizin plus‘ dabei“, sagt Julia Commenda. Alle Teilnehmer bekommen einen Stehkalender mit den Übungen sowie Tipps zum Trinken und zur Ernährung im Alter. 

Basis für das Haslacher Projekt ist eine Wiener Studie, die bewiesen hat, dass geschulte Laien 

in der Lage sind, den Gesundheitszustand von gebrechlichen Menschen spürbar zu verbessern. 

Die Initiatoren hoffen, dass sich viele motivierte Ehrenamtliche sowie übungswillige TeilnehmerInnen melden. Solche partizipativen Angebote sind auch menschlich enorm wichtig für den Zusammenhalt in der Gemeinde. 

Mehr Infos im Gesundheitsbüro Tel.: 0699 / 17781213, unter 
Julia.Commenda@proges.at oder unter:

www.proges.at/aktuelles/news/news-single/ruestig-statt-rostig-werden-sie-gesundheitspartnerin/

https://www.proges.at/angebote/kommunale-gesundheitsfoerderung/ruestig-statt-rostig-gesundheitsfoerderung-fuer-aeltere/
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Foto: PROGES

Ein paar Eindrücke der Pressekonferenz mit Landesrätin Birgit Gerstorfer und BGM Dominik Reisinger.

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Foto: PROGES
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Fotos: PROGES

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