Zu unser aller Wohl arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen, in Produktionsbetrieben, bei Feuerwehr, Rettung, Polizei etc. Tag und Nacht Menschen. Wechselschicht mit Nachtarbeit oder dauerhafte Nachtarbeit haben für die meisten gesundheitliche Folgen, auch wenn jeder Mensch auf diese Belastung individuell reagiert. Schlaf, Herz-Kreislauf, Magen-Darm-Bereich und Psyche können unter Schichtarbeit leiden.
Wir Menschen sind tagaktive Wesen, fahren mit dem Tageslicht morgens das Körpersystem hoch und am Abend wieder herunter, dann beginnen Erholungs- und Reparaturprozesse. Schichtarbeiter arbeiten gegen die innere Uhr, was auf Dauer nicht gut für den Organismus ist, denn der Tag-Nacht-Rhythmus ist unser wichtigster externer Taktgeber. Biologische Körperrhythmen können sich nur bedingt etwa an Nachtarbeit anpassen. Der Schlaf am Tag nach der Nachtschicht ist meist nicht so tief und erholsam. Wer mehrere Nächte hintereinander arbeitet, bei dem wird das Erholungsdefizit immer größer.
Zu den Empfehlungen von Arbeitswissenschaftlern für einen gut verträglichen Schichtplan zählen maximal drei Nachtschichten bzw. Frühschichten hintereinander; maximal 8 Stunden Arbeitszeit. Das Schichtsystem soll vorwärts rotieren, etwa mit zwei Früh-, dann zwei Spät und danach zwei Nachtschichten, denen am besten vier freie Tage folgen. Freie Tage sollten immer wieder auch auf das Wochenende fallen, damit Familie und Freunde mit „dem Schichtler“ auch gemeinsame Zeit verbringen können.
Zu viel Koffein – Ungesundes Verhalten
Zu der körperlichen, seelischen und sozialen Belastung kommt auch öfter noch ungesunde Verhaltensweise wie fettes Essen, Rauchen oder hoher Konsum von Kaffee oder Energy-Drinks, um zum Beispiel nachts munter zu bleiben. Man sollte nachts leichte Kost zu sich nehmen, kein Schnitzel, denn die Verdauung arbeitet auf Sparflamme und ist schnell überlastet. Regelmäßige Bewegung bleibt bei manchen Schichtarbeitern auf der Strecke. Das höchste gesundheitliche Risiko haben Dauer-Nachtarbeiter:innen. Für Schwangere und Stillende, sowie Jugendliche bis zum vollendeten 18. Jahr besteht ein Nachtschichtverbot.
Jeder reagiert anders
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Schichtarbeit. Trotzdem werden bestimmte Störungen, allen voran solche des Schlafs und der Verdauung, häufig beobachtet. Mit zunehmendem Alter und Dauer der Schichtarbeit wird die Störung des Tag-Nacht-Rhythmus immer weniger toleriert. Der Körper gewöhnt sich nicht an die Nachtarbeit. Häufige Probleme:
- Schlafstörungen: Menschen mit Nachtschicht, schlafen tagsüber meist kürzer als Tagarbeitende. Die Schlafqualität ist untertags schlechter. Chronischer Schlafmangel zeigt sich in Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Unfallgefahr ist erhöht. Zuwenig Schlaf schwächt auch das Immunsystem.
- Magen-Darm-Bereich: Störungen des Appetits und der Verdauung mit Blähungen und Sodbrennen sind häufig. Langfristig können Magengeschwüre, Gastritis oder Darmentzündungen entstehen. Mit ein Grund für diese Beschwerden ist die häufig ungesunde Ernährung während der Schichtdienste, die auch Übergewicht fördern kann.
- Herz-Kreislauf: Verschiedene Kriterien wie unregelmäßiges schlafen und essen, Bewegungsmangel, private Probleme, unausgewogene Kost etc. spielen zusammen und erhöhen das Risiko etwa für Bluthochdruck und Gefäßkrankheiten.
- Sozialleben: Die wechselnde Arbeitszeit kann Familien- und Sozialleben belasten. Gemeinsame Zeit für Unternehmungen ist rar und muss gut geplant sein.
- Psyche: Innere Unruhe, Nervosität und Depressionen werden vermehrt beobachtet.
- Diabetes: Das Risiko für Diabetes Typ 2 ist bei Dauernachtarbeitern deutlich erhöht.
Umfragen zeigen, dass Menschen, die in Wechselschicht und im Dauernachtdienst arbeiten auch häufiger unter Rückenschmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit leiden.
Regelmäßiger Sport zum Ausgleich, zum Abbau von Stress und zur Stärkung des Immunsystems ist für Tag- und Nachtarbeiter empfohlen.
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